Noch kein FO
So langsam rappele ich mich wieder auf: Ich stricke fleißigst an nur einem einzigen Teil - dem Mimi-Cardigan. Als ich ihn vor einer Woche anschlug, hatte ich den Ehrgeiz, ihn bis zum nächsten Montag beendet, gewaschen und getrocknet zu haben. Am Dienstag fahren Steve und ich für eine Nacht nach Lüttich, während meine Eltern hier bei den Kindern bleiben. Und dieser kurze Ausflug brachte mich dazu, streng nur an einem Projekt zu nadeln. Aber...Ich lese mir Anleitungen vor dem Stricken nicht gründlich durch; fliege einmal darüber, und lege los. Nachdem das Rückenteil bis zu den Armausschnitten gelangt war, bemerkte ich - zufällig -, dass die Knopfblenden gehäkelt sind. Ge-hä-kelt! Ja. Nun. Viele alte Anleitungen kombinieren Strick- und Häkeltechnik miteinander und meist gefällt mir das Ergebnis. Gefiel mir auch hier. Nun war ich mittendrin und wollte das Aussehen auch nicht verändern, habe also unbekümmert weiter gestrickt und auch die Vorderteile beendet, bis mir klar wurde, dass ich wirklich häkeln muss.
Gehen wir ein Stückchen in der Zeit zurück:
Wie wir alle wohl, habe auch ich in der Grundschule Handarbeitsunterricht gehabt (und im Gegensatz zu vielen anderen habe ich diesen Unterricht auch noch im Gymnasium genießen dürfen). Nach den üblichen Filz-, Klebe- und Perlenarbeiten stand Stricken auf dem Lehrplan; ein Teddy sollte entstehen aus neun verschieden großen Vierecken in krausrechts. Ich bin gescheitert, kläglich und erbärmlich. Zwei unförmige Lappen konnte ich präsentieren und ich wusste mit meinen neun Jahren, dass Stricken nichts, garnichts für mich ist - Bäh!!
Danach wurde gehäkelt: meine Topflappen waren löchrig und unbrauchbar, aber danach haben wir Bogenkanten, Popcornstiche, Netz- und Muschelmuster gehäkelt - und ich war gut! Richtig gut! Wie ich, sieben Jahre später dann doch ans Stricken kam, weiß ich nicht mehr. Aber als ich nach Lenny's Geburt brave Bezieherin der Zeitschrift "Eltern" geworden war, blieb mein Blick an einer gehäkelten Strandtasche hängen (dringend benötigt, in Bonn!). Ich bin losgestürmt, habe Baumwolle und Häkelnadel besorgt und habe dieses Teil sogar zu Ende gebracht. Meine Strickrenaissance begann häkelnd ... Das habe ich bis letzte Woche erfolgreich verdrängt, denn im Grunde gefallen mir rein gehäkelte Kleidungsstücke nur selten.
An all das erinnerte ich mich und begann gestern mit der Knopfleiste ... Ich begann einmal, zweimal und ein drittes Mal. Meine Hände, mein Nacken, mein alles schmerzte - offenbar häkele ich nicht sehr entspannt. Aber dann fluppte es und es sieht gut aus (Kann man auf dem Bild aber nicht erkennen.). Nur habe ich viel länger dafür gebraucht, als vorher gehofft.
Erkennen kann man aber, dass ich ausnahmsweise erst gespannt und dann zusammen genäht habe. Irgendwie meinte ich wohl, da sich das Zopfmuster auf Mäuschengröße zusammen zog, es sei dann leichter und besser zu häkeln. So habe ich etwas Neues gelernt: ich kann einzelne Teile nicht vernünftig spannen, das Ergebnis ist ungleichmäßig und wird durch nochmaliges Waschen und Spannen korrigiert werden müssen. Da ich auch noch zwei Ärmel stricken muss, wird Mimi wohl erst Ende nächster Woche fertig werden. Nun ja, Hauptsache, es gelingt mal wieder ein Gestrick :-)
michou - 4. Jul, 09:12

Es war nicht allzu lange her seit meiner letzten Erkrankung - und lange genug hatte das ja auch gedauert. So nahm ich an, ich sei für die nächsten Monate immun gegen jede Art der Ansteckung. Bin ich nicht. Seit Donnerstag bin ich schon wieder krank, huste mich schwindelig und schwanke auf meinen Beinen, wenn ich aus dem Bett muss.
Da wäre der getrocknete Lavendel: heute nachmittag werde ich den zweiten Ärmel anschlagen und sicherlich in Laufe der nächsten Woche alles vernäht, gewaschen und gespannt präsentieren können. Was mich etwas stört: trotz genauen Messens zieht sich der Pulli etwas hoch und das umgenähte Bündchen kippt schnell nach außen. Hoffentlich bessert sich beides durch das Waschen. Ansonsten ist er ganz nach meinem Geschmack: sehr schlicht, schmal, etwas tiefer ausgeschnitten und mit kleinen, femininen Details.
Dann habe ich im Laufe der letzten Woche mit dem Diamond Lace Sweater aus einer Columbia-Anleitung des Jahres 1932 begonnen - mit 4 ply soft in einem matten Petrolton. Das Muster kann ich mir gut merken und ich bin auf das Ergebnis sehr gespannt. In
Und weil ich gestern abend nicht länger dagegen ankämpfen konnte, gab ich der Versuchung nach und habe eine zweite Daliet angeschlagen - diesmal in Baumwolle. Die Farbe ist ein helles Khaki - und wie immer eine Farbe, die sich von mir nicht fotografieren lässt ... nun gut, was lässt sich von mir schon fotografieren? Dieses Talent ist an mir weiträumig vorbeigefahren ;-)
Gestern habe ich den ersten Ärmel angeschlagen und beendet und so gerne ich das Jäckchen nun schnell fertig stellen möchte, so wenig geht es. Denn sobald ich mit 4er-(und wahrscheinlich auch mit noch dickeren) Nadeln stricke, meldet sich mein rechter Arm wieder - Zufall? Vielleicht. Denn dieser Ärmel hatte es in sich: viermal mussten 16 Maschen zusätzlich mitten in der Reihe angeschlagen werden und es ist erstaunlich anstrengend, diese Maschen abzustricken - das Material verhält sich unelastisch und ich musste ziehen und zerren, um es zu schaffen. Und das steht mir noch einmal bevor ... brrrr.
A few minutes ago a miserable, ill-humoured postman asked for entrance, bringing a big parcel of which contents I am now the overwhelmded owner.
Der Jack Frost Pulli wächst nur langsam. Zum einen ist meine Zeit augenblicklich knapp und zum Anderen traue ich meinem rechten Arm nicht. Letzteres macht sich leider auch im Strickbild bemerkbar. Im Vergleich zum Rückenteil sehen die feinen Rippen unruhiger aus. Ich denke nicht, dass sich das im angezogenen Zustand bemerkbar machen wird, aber es stört mich doch.
Den Dienstag über habe ich brav pausiert, am Mittwoch Abend zehn Reihen gestrickt und gestern nachmittag sehr ruhig und ganz vorsichtig weitergearbeitet. Nun bin ich bei den Armausschnitten des Rückenteiles. In den alten Anleitungen wird das Vorderteil häufig mit mehr Maschen gestrickt als das Rückenteil, vor allem bei UBootausschnitten. So war es auch bei Daliet und der Effekt ist, das die Seitennaht sehr exakt unter den Achseln sitzt - vorne wölben wir uns meist mehr als am Rücken :-)