Frankreich und Amerika
Zu dem Thema kann man viel sagen, aber ich beziehe diesen Titel natürlich nur auf das Stricken. Genauer gesagt: auf die Art der Herstellung eines gestrickten Kleidungsstückes.
Ich habe in die Vogue Knitting, die Interweave Knits, in die Knitty und in einige andere us-amerikanische Anleitungen geschaut und diese mit den Anleitungen von Bergère de France und Phildar verglichen und ein Unterschied ist auffällig: Die Amerikanerinnen bevorzugen es so simpel wie möglich. Nicht unbedingt was die Muster anbelangt, aber beim Zusammennähen - am liebsten verzichten sie darauf. Also werden viele Modelle von oben nach unten rundgestrickt. Angeblich soll das auch Vorteile bringen, was die Paßform anbelangt (ich habe es zweimal versucht, es saß nicht und machte mir auch keinen Spaß).
Die Französinnen hingegen scheinen es sich gerne kompliziert zu machen: Da werden auch Raglans in vier Teilen gestrickt, Kragen werden mitunter in zwei Teilen angefertigt und dann - nach dem Auftrennen einer extra angefertigten Reihe in andersfarbigem Garn - Masche für Masche an Jacke oder Pullover genäht; ebenso Blenden oder Ärmelbündchen. Hier wird das Zusammennähen zelebriert, was mich lange Zeit abgeschreckt hat - ich war nicht gut darin.
Nachdem ich letzte Woche aber das hochoffizielle Lob einer Könnerin (eben jener Ingrid Seelmann-Eggebert aus dem Handarbeitsladen in Beuel) erhalten habe, dass ich einwandfreie, nahezu unsichtbare Nähte erstellt hätte, bin ich in mich gegangen und habe festgestellt: ich nähe gerne zusammen. Vollkommene Wandlung ... ob ich das auch noch sage, wenn ich nach französischer Methode alles einzeln erstelle?
Nun habe ich schon oft die Stricksachen bewundert, die der beste Freund meines Großen trägt und die von seiner französischen Großmutter hergestellt wurden. Sie sind perfekt, eben auch, was das Finishing anbelangt. Und nie käme sie auf die Idee - so versicherte mir meine Freundin Sarah - es sich beim Stricken einfach zu machen. Schließlich sei das "Couture"! Voila!
Zwar ist mein Strickbild nicht annähernd so gleichmäßig wie das von Sarahs Mutter, aber meine Raglans aus vier Teilen unterscheiden sich beträchtlich von denen, die ich in einem Stück gestrickt habe - sie sitzen besser und auch die Raglanschrägungen sehen hübscher aus. Daher mein Bekenntnis zu mehr (Näh-)nadelarbeit.
PS: noch einen halben Ärmel, dann ist mein grauer Pulli fertig. Und da auch mir das Zusammennähen an einem Stück nicht gefällt, muss ich diesen Ärmel dann nur noch einsetzen ... heute abend könnte ich vielleicht mit Beatrix anfangen, aber ich habe etwas Angst vor ihr ...
Ich habe in die Vogue Knitting, die Interweave Knits, in die Knitty und in einige andere us-amerikanische Anleitungen geschaut und diese mit den Anleitungen von Bergère de France und Phildar verglichen und ein Unterschied ist auffällig: Die Amerikanerinnen bevorzugen es so simpel wie möglich. Nicht unbedingt was die Muster anbelangt, aber beim Zusammennähen - am liebsten verzichten sie darauf. Also werden viele Modelle von oben nach unten rundgestrickt. Angeblich soll das auch Vorteile bringen, was die Paßform anbelangt (ich habe es zweimal versucht, es saß nicht und machte mir auch keinen Spaß).
Die Französinnen hingegen scheinen es sich gerne kompliziert zu machen: Da werden auch Raglans in vier Teilen gestrickt, Kragen werden mitunter in zwei Teilen angefertigt und dann - nach dem Auftrennen einer extra angefertigten Reihe in andersfarbigem Garn - Masche für Masche an Jacke oder Pullover genäht; ebenso Blenden oder Ärmelbündchen. Hier wird das Zusammennähen zelebriert, was mich lange Zeit abgeschreckt hat - ich war nicht gut darin.
Nachdem ich letzte Woche aber das hochoffizielle Lob einer Könnerin (eben jener Ingrid Seelmann-Eggebert aus dem Handarbeitsladen in Beuel) erhalten habe, dass ich einwandfreie, nahezu unsichtbare Nähte erstellt hätte, bin ich in mich gegangen und habe festgestellt: ich nähe gerne zusammen. Vollkommene Wandlung ... ob ich das auch noch sage, wenn ich nach französischer Methode alles einzeln erstelle?
Nun habe ich schon oft die Stricksachen bewundert, die der beste Freund meines Großen trägt und die von seiner französischen Großmutter hergestellt wurden. Sie sind perfekt, eben auch, was das Finishing anbelangt. Und nie käme sie auf die Idee - so versicherte mir meine Freundin Sarah - es sich beim Stricken einfach zu machen. Schließlich sei das "Couture"! Voila!
Zwar ist mein Strickbild nicht annähernd so gleichmäßig wie das von Sarahs Mutter, aber meine Raglans aus vier Teilen unterscheiden sich beträchtlich von denen, die ich in einem Stück gestrickt habe - sie sitzen besser und auch die Raglanschrägungen sehen hübscher aus. Daher mein Bekenntnis zu mehr (Näh-)nadelarbeit.
PS: noch einen halben Ärmel, dann ist mein grauer Pulli fertig. Und da auch mir das Zusammennähen an einem Stück nicht gefällt, muss ich diesen Ärmel dann nur noch einsetzen ... heute abend könnte ich vielleicht mit Beatrix anfangen, aber ich habe etwas Angst vor ihr ...
michou - 4. Sep, 09:20