Mittwoch, 15. August 2007

Algarve

Die dritte Aufgabe umfasste eine kurze Besprechung einer Fabel, eine Stilübung und eine kurze Beschreibung (~ eine Seite lang) eines Bildes: entweder Augsburger Rathausplatz oder Hotels an der Algarve. Zu beidem habe ich keine besondere Beziehung und so habe ich die Algarve OHNE Hotels gewählt.

"Meine liebste Kathi,
hier bin ich nun: nicht mehr in Paris oder Madrid, sondern in einem Dorf, das kaum jemand kennt. Ich nehme mich recht exotisch aus, blond, wie ich bin. Zudem bin ich alleine unterwegs – sie vermögen es kaum zu glauben; meine Wirtin fragt täglich nach meinem Mann, der doch wohl bald kommen müsse. Ich nicke und habe es aufgegeben, ihr von meinem freien Leben zu erzählen.
Warum ich hier verweile? Während ich an dich schreibe, sitze ich am Strand: um mich herum einige Kinder, die sich jagen, fangen und balgen, aber niemand, der mich überreden will zu Dingen, die ich nicht mag und derer ich mich erwehren muss. Der Sand schimmert in unendlich vielen Goldtönen, erhitzt von einer Sonne, die strahlender und stetiger ist als in unserem lieben Lübeck. Der Ozean rauscht mir in einem sich ständig ändernden Blau entgegen, welches dem Auge wie dem Gemüt wohltut. Zur Mittagszeit kannst du Himmel und Meer kaum mehr von einander unterscheiden, eines fließt in das andere. Hinter mir erheben sich schroffe Felsen, grün-duftig bewachsen, von deren Höhe du den Horizont überblickst.
Die Menschen wohnen in einfachen Häusern, die sich aneinander schmiegen und nur schmale, schattige Gassen hindurch lassen. Der Fischfang ernährt die meisten Bewohner dieses Dorfes; ermüdet und erschöpft kehren die Männer frühmorgens vom Meer zurück. Sie wünschen sich wohl manchmal ein bequemeres Leben und wer weiß, ob nicht eines Tages andere Fremde wie ich diese Küste entdecken werden? Vielleicht werden neben den dunklen Kindern auch blonde den Strand entlangjagen, werden Hamburger Kaufleute hier statt auf Norderney ihre Füße in den Sand graben und nach frischen Betten wie frischen Broten verlangen. Aber wäre ein solches Leben inmitten von Fremden, die bedient werden wollen, wirklich das bequemere? Ich vermag es nicht zu sagen ...
Nun aber treibt mich der Hunger heim. Sei umarmt von deiner

Charlotte Albufeira, Mai 1881

NB: Meine Wirtin hat einen Sohn, der in den nächsten Tagen zurück erwartet wird, um die hiesige Arztpraxis zu übernehmen. Ich bin neugierig, ihn zu sehen – auch er hat sein Leben in die eigene Hand genommen."

Ingrid's Handarbeiten

Gestern morgen habe ich meinen Kleinen (Tommy) bei seinen Großeltern abgeliefert und bin mit meinem Großen (Lenny) in die Innenstadt zum Frühstücken gefahren. Kaum saßen wir, als Lenny "Rühreier, Rühreier!" durch den Laden brüllte. Was habe ich bestellt? Natürlich Rühreier. Lenny isst meist so schlecht, dass ich immer begeistert bin, wenn er ausdrücklich nach einem bestimmten Gericht verlangt. Und er hat den Teller leergeputzt! Satt und zufrieden war er und so lieb, dass ich meinte, einen Ausflug in ein Beueler Wollgeschäft riskieren zu können.
Wo liegt das Risiko?
Ein zweieinhalbjähriger Junge, der sich langweilt und nicht schüchtern ist, Regale voller Wolle in jeder Farbe und Größe und eine Mutter, die abgelenkt ist? Wer sich die Gefahr jetzt nicht vor Augen führen kann, hat weder ein eigenes Kind im Haus noch jemals irgendein Kind beobachtet ...
Aber Lenny war entzückend und so habe ich mich auf die Suche nach Ingrid's Handarbeiten gemacht. Die Adresse hatte ich von der ggh-Website; ich wollte mir das neue Garn namens "Cumba" ansehen. Aus der neuen Rebecca hatte mir der Lochmusterpulli vom Titel gefallen(der fünfte Pulli), auch preislich. (Übrigens eine Verbesserung, dass nun die Preisangaben bei den Modellen stehen, finde ich).

Rebecca 34 Lochmusterpulli

Von außen ist Ingrid's Handarbeiten kein Trendtreff und auch innen findet sich keine stylische Einrichtung. Dafür aber sind die Regal vollgestopft mit Wolle von ggh und Lang. Dazu eine ausgeprochen nette Besitzerin, die zu jedem einzelnen Knäuel eine persönliche Beziehung zu haben scheint und zu jeder Sorte ein großes, selbstangefertigtes Probestück besitzt. Damit aber nicht genug: es fand sich auch eine große Kiste mit Spielzeug, die Lenny ein- und ausräumte.
Natürlich habe ich nicht nur schauen können, Cumba durfte in hellgrau mit kommen. Cumba ist ein Schurwolle/Alpaka/PA-Gemisch und nicht allzu weich. Gut gefallen haben mir auch das Anthrazit und das dunkle Lila. Das Rot war sehr tomatig und an die anderen Farben kann ich mich nicht mehr erinnern.
Auf jeden Fall ist dieser Laden einen Besuch wert, da Frau Seelmann-Eggebert (ja, sie ist mit Rolf verwandt) ihr Fach versteht und es Spaß macht, mit ihr das Pro und Contra eines Designs durch zu sprechen. Leider hat sie keine Website ...

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Ich wollte gerade sagen, der Rest war doch vorhin noch...
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Über mich

Ich bin Bonnerin, habe auf einem sowjetischem Schiff, im Schwarzwald und auf Norderney gearbeitet, einen Australier geheiratet, zwei tolle Söhne bekommen und bin dem Stricken und Nähen verfallen.

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