Und noch mehr Daliet

Auch gebe ich die Hoffnung nicht auf, dass mein lieber Mann es an diesem Wochenende schaffen möge, ein "schönes" Bild von D. und mir zu knipsen. Wobei schön so eine Sache ist: jedes Mal flehe ich ihn an, mich gut aussehen zu lassen und tue brav, was er mir sagt. Und dann? Drückt er ab, wenn ich ein Haar aus den Augen zerre, den Pulli in Form zupfe, ein Kind von meinem Bein schüttele oder ins Beet kippe. Dazu zwingt er mich in unbequeme Stellungen, die, schaue ich mir das Endergebnis an, nur durch seine Lust am Quälen erklärbar sind, sicher aber nicht unter dem Motto des Gut-Aussehen-Lassen standen.
Hui, welch ein schöner Schachtelsatz, aber genau diese umständliche Schachtelei verbildlicht meine Leiden des Fotografiertwerdens ...
Noch einmal zur Daliet: das Waschen hat die Unebenheit fast vollständig behoben, das Garn hat einen leicht-seidigen Schimmer und trägt sich wunderbar auf der nackten Haut. An der Anleitung hatte ich - wie schon erwähnt - nichts verändert und ich kann nicht behaupten, dass das verkehrt war. Benötigt habe ich fünf Knäuel einer meiner Lieblingswollen, die die Behandlung mit dem Garnier-Pflegeshampoo offenbar genossen hat.
Was mich nun - nach dieser zweiten Erfahrung mit kleineren Nadeln und feinerem Garn - beschäftigt, ist die Maschenprobe und wie sie zu erreichen ist. Es sieht so aus, als ob ich eher in die Breite als in die Höhe zu locker stricke. Damit möchte ich sagen, dass ich zwar mit ein bis anderhalb Nadelstärken unter der empfohlenen die Maschenweite gut skalieren kann, aber dafür in der Höhe in den allermeisten Fälle mehr Reihen als angegeben benötige. Das ist meist kein Problem, nur stricke ich mich eines Tages vielleicht doch einmal müde, wenn sich in der Höhe nichts tut? Oder liege ich da falsch? Verändert sich die Höhe einer Reihe nicht so sehr wie ihre Breite bei einem Nadelwechsel? Eine sehr technische Frage, bei der ich eure Erfahrungen sehr hilfreich fände. Wenn ich mich recht erinnere, hatte Spinne einmal ähnliches in Bezug auf ihre wunderschöne Tender angesprochen.
Für die warme Jahreszeit habe ich mir übrigens schon mal Baumwolle (Jaeger Siena) bestellt, um eine weitere Daliet zu stricken. Damit komme ich gleich zur nächsten Frage, die mich umtreibt: Irgendwo fragte irgendwer einmal, wieso jemand auf die Idee kommen könnte, zweimal nach der gleichen Anleitung zu stricken und mindestens 99% der Antworten stimmten zu; das sei doch langweilig und unnütz. War es ein Strang im Ravelry-Forum? Egal. Ich saß also vor meinem Laptop, las und schämte mich. Ich habe zweimal bisher doppelt gestrickt: Krista Tee und einen BdF-Pullover. Warum? Ersteres trage ich gerne und wie bei anderen gutsitzenden Kleidungsstücken freue ich mich, wenn ich es auch in anderen Farben haben kann. Und wie schön: das ist beim Selberherstellen kein Problem! Und so wird es nun auch mit Daliet sein: Sitzt gut, passt zu dem, was ich meinen Stil nennen würde und ist schön zu arbeiten. Macht mich das automatisch zu einer unnützen Langeweilerin? Oder kommt hier zum Tragen, dass ich stricke, um meinen Kleiderschrank zu füllen und mein äußeres Selbst um einige Varianten zu erweitern? Hmmmm ...
One more picture of The Daliet Blouse although it won't be the last. I still hope that my husband will manage to take a "pretty" picture of her and me. I think he likes to vex me because however urgently I plead with him for let me look amazing he snaps when I am falling over or <fumbling with m< sweater. So don't put your hopes to high./i>
michou - 22. Nov, 13:43